Mona & Parviz

Zwei Mitarbeiter*innen der Ausländerbehörde statten Mona einen unangekündigten Besuch ab, um die eheliche Lebensgemeinschaft zwischen ihr und ihrem Mann Parviz zu überprüfen.

Länge: 17 Minuten
Genre: Drama

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Zwei Mitarbeiter*innen der Ausländerbehörde statten Mona einen unangekündigten Besuch ab, um die eheliche Lebensgemeinschaft zwischen ihr und ihrem Mann Parviz zu überprüfen. Doch Parviz, dessen Aufenthaltstitel von der Glaubwürdigkeit der Ehe abhängt, ist gar nicht in der Wohnung anzutreffen. Nachdem Mona sich den Beamt*innen alleine stellt und die Stimmung ins Schwanken gerät, taucht Parviz auf, der deutlich nervöser, aber auch kooperativer agiert als Mona. Während die Spannungen zwischen dem Paar und den Beamt*innen wachsen, wächst auch ein Konflikt zwischen Mona und Parviz und die beiden müssen sich entscheiden, wie sie die Situation wieder entschärfen.

Regiekommentar

Was macht eine Ehe zur echten Ehe? Was zu einer unechten? Und wer urteilt darüber? Die „Überprüfung der ehelichen Lebensgemeinschaft“ durch die Ausländerbehörde dient dazu, zwischen einer „echten“ und einer „Scheinehe“ zu unterscheiden. Sie entpuppt sich jedoch als die subjektive Bewertung einer Liebesbeziehung. Das Prozedere betrifft dabei ausschließlich Paare, bei denen einer der beiden Partner*innen durch die Ehe einen Aufenthaltstitel in Deutschland zustände. Im Zuge dessen sehen Paare sich in der Not, ihre Ehe und Liebe zu beweisen, was einen großen Eingriff in ihre Privatsphäre zufolge hat.
Wir wissen um die Existenz von Scheinehen, allerdings erzählt Mona & Parviz von einer aufrichtigen Liebesbeziehung, die durch die Überprüfung der Ausländerbehörde auf die Probe gestellt wird. Denn der Grad zwischen „echt“ und „unecht“ kann sehr schmal sein und sind es doch vor allem Menschen mit subjektiven Erfahrungen, mit subjektiven Vorstellungen und einem subjektiven Fragenkatalog, die solche Untersuchungen leiten.
Wir wollen nicht verurteilen, wir wollen nicht „besserwissen“, viel mehr wollen wir hinterfragen, was da ist, um einen Diskurs zu schaffen. Was passiert, wenn Lebensgemeinschaft, Liebe und Ehe den Vorstellungen anderer nicht gleichen? Und wie beweist man, dass man eine „echte“ Ehe führt? Muss ich alles über meine*n Partner*in wissen? Kann ich das überhaupt? Und sind Widersprüche nicht immer auch Teil unserer subjektiven Wahrnehmung?
Mona & Parviz erzählt im Rahmen von einem behördlichen Prozess – viel mehr jedoch geht es um dessen Auswirkung auf die Beziehung eines jungen binationalen Paares. Es geht um verschwommene Erinnerungen, subjektive Wahrheiten und unterschiedliche Impulse. Es geht um ein System, welches nicht immer fair ist, und nicht zuletzt um Familie, Freundschaft und Liebe.

Pressematerial
Bildnachweis Filmstills:
Bildnachweis Regiefoto:
Die Bilder und Texte dürfen im Rahmen der Berichterstattung über das Festival kostenfrei verwendet werden.
In Gesellschaft

Datum: am 02.06.22 um 18:00 Uhr
Location: Open-Air Kino St. Ingbert


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Stabliste

Regie: Kevin Biele
Produktion: Anna Weber
Cast: Banafshe Hourmazdi, Cino Djavid, Merle Wasmuth, Leopold von Verschuer
Drehbuch: Lisa Polster
Bildgestaltung: Leon Emonds-Pool
Szenenbild: Josephine Brauer
Sounddesign: Leon Jendrejewski
Maske: Dean Liesfeld
Kostüm: Estelle Willers
Edit: Leon Jendrejewski

Was ich anderen Filmschaffenden gerne mitgeben würde:


Biographie

Geboren 1994 in Leverkusen, Deutschland. Abgeschlossenes Studium der Intermedia mit dem Schwerpunkt Medienkunst an der Universität zu Köln. Er arbeitete als Regieassistenz im Theater, Kameramann und Editor. Tätig als Regisseur, Autor und Fotograf. Derzeit studiert er Regie an der ifs internationale filmschule köln.

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