Meine Oma aus dem All
Länge: Langfilm
Genre: Komödie/Science-Fiction
Projektstatus: ausgearbeitetes Konzept
Die 15-jährige Ziva wird von ihrer Ur-Ur-Ur-Großmutter Selene besucht, die vor 200 Jahren auf eine außerirdische Einladung hin in eine ferne Galaxie gereist ist. Während auf der Erde 200 Jahre vergangen sind, ist Selene nur 15 Jahre älter, und obwohl sie viel erlebt zu haben scheint, fühlt sie sich plötzlich wie eine Außerirdische auf ihrem eigenen Planeten und kämpft sowohl mit ihrem neuen Leben in der Zukunft, als auch mit der Tatsache, das gesamte Leben ihrer Nachkommen verpasst zu haben.
Writer’s Note
Als ich im vergangenen Jahr in einer Vorstellung im Berliner Planetarium war, wurde eine Reise in eine ferne Galaxie simuliert. Die Moderatorin kommentierte das mit den Worten „Bis hierhin wird wohl niemals ein Mensch unseres Planeten vordringen können“, und ich hab mich gefragt: „Was wenn doch?“.
Wenn ich mich entscheiden müsste, in eine ferne Galaxie zu reisen, und gleichzeitig dafür in Kauf nehmen müsste, die Menschen und die Welt, die ich kenne, niemals wieder zu sehen, würde ich gehen?
Dieses Gedankenexperiment wurde zur Grundlage von Meine Oma aus dem All, in welchem Selene genau das tut. Sie lässt ihre Tochter zurück und reist ins All, und als sie zurück kommt, ist die Welt zur scheinbar perfekten Utopie mutiert, in welcher Negativität, Gewalt und Kriege, die Klimakrise, (psychische) Krankheiten und jegliche Form von Diskriminierung der Vergangenheit angehören. Eine Welt wie aus dem Bilderbuch, ein modernes Bullerbü. Ein Ort, nach dem wir uns alle sehnen. Oder?
Wir leben in einer von Zukunftsangst geprägten Zeit. Angst vor Atomkrieg, Angst vor Klimakatastrophen, Angst vor weiteren Seuchen, digitaler Überwachung und der völligen Isolation. Von einer Bullerbü-Zukunft zu träumen, erscheint uns kindisch und lächerlich. Was unsere Zukunft auf diesem Planeten angeht, sind wir desillusioniert wie noch nie. Und die meisten Science-Fiction-Filme zeigen genau das: Dystopie. Zerstörung. Überwachungsstaat. Kampf gegen die Maschine.
Meine Oma aus dem All ist anders. Es ist ein Versuch, einen positiven, wenn auch nicht perfekten Zukunftsentwurf zu zeichnen, nach dem wir streben können, der gleichzeitig aber auch das Streben nach Perfektion selbst infrage stellt. Es ist eine fiktive Gesellschaftsstudie mit einer guten Portion Selbstironie und eine Hommage an den Optimismus.
Pressematerial
Datum: am 03.06.22 um 16:30 Uhr
Location: Festivalclub
Filmemachen ist Forschungsarbeit.
Biographie
Magdalena Jacob (geb. 1994/Schweinfurt) ist eine deutsche Filmemacherin und Musikerin, die in Berlin lebt.
Neben ihren Drehbuch-Studien an filmArche und DFFB arbeitete sie seit Jahren zusätzlich als Musikerin und Filmmusikproduzentin für studentische Produktionen.
2019 wurde sie mit dem Kurzfilm-Drehbuch „Lilith“ für den up-and-coming Nachwuchs-Drehbuchpreis nominiert und ihr Erstjahresfilm an der filmArche „Dephts of Colors“ lief bereits auf diversen internationalen Festivals. Mit dem Projekt „Streuner“ gewann sie 2020 den Stoffentwicklungspreis „junger Pitch!“ auf dem Bundesfestival junger Film.