Selina
Was muss Liebe ertragen?
Länge: 26 Minuten
Genre: Drama
Selina will weg aus ihren zerrütteten Verhältnissen. Ihr Freund Nico nimmt sie mit auf eine Spritztour, die jedoch abrupt endet. Die Abgründe der jungen Liebe treten zutage. Als Selina auf Katharina trifft und in deren Schmerz zunehmend den eigenen erkennt, muss sich Selina fragen: Was muss Liebe ertragen?
Regiekommentar
Selina ist eine persönliche Geschichte. Ich bin im Laufe meines Lebens so vielen Menschen begegnet, die objektiv betrachtet von partnerschaftlicher Gewalt betroffen waren, das subjektiv aber lange Zeit nicht so empfanden, weil sie nicht genug Selbstbewusstsein hatten, um frühzeitig eine Grenze zu ziehen oder sich in irgendeiner Form Gedanken über so eine zu ziehende Grenze zu machen. Beziehungsgewalt beginnt nicht mit dem ersten Schlag. Bevor dieser kommt, haben viele Betroffene von partnerschaftlicher Gewalt oft bereits andere Formen von Gewalt erdulden müssen: z.B. psychische, soziale, ökonomische. Es geht darum, Abhängigkeiten zu schaffen.
Selinas und Nicos Beziehung zeigt einen möglichen Anfang einer gewalttätigen Beziehung, Katharinas und Christians ein mögliches fortgeschrittenes Stadium. Dabei war mir wichtig, zwei Frauen zusammenzubringen, die aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen und Bildungsschichten gehören. Denn Beziehungsgewalt kommt unabhängig von Herkunft, Religion, Einkommen und Bildung vor. Zudem wollte ich zeigen, dass viele Beziehungen, in denen Gewalt vorkommt – es sei denn in Ländern, in denen Menschen die freie Partnerwahl verboten wird – mit Liebe beginnen.
Datum: am 03.06.22 um 20:00 Uhr
Location: Open-Air Kino St. Ingbert
Stabliste
Regie: Greta Benkelmann
Produktion: Thowo Wolkowski
Cast: Amira Demirkiran (Selina), Bruno Alexander (Nico), Konstanze Dutzi (Katharina), Jörn Knebel (Christian)
Drehbuch: Greta Benkelmann
Bildgestaltung: Markus Austel
Edit: Philip Jestädt
Musik: Daniel Tyllack, Young Boi$, Toni Strange
Biographie
Greta Benkelmann wird 1992 in Duisburg geboren. Direkt nach der Schule verschlägt es sie für ein Regiepraktikum ans Filmset – und dieses lässt sie nicht mehr los. Von 2011 bis 2018 begleitet sie zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen als Script Supervisor. Nebenbei studiert sie Literaturwissenschaften und Philosophie. Der erste eigene Film als Regisseurin führt sie 2018 an die Hamburg Media School, wo sie bis 2020 Filmregie studiert. Im Rahmen des Studiums entstehen drei Kurz- und mittellange Filme. Selina, bei dem sie auch das Drehbuch schreibt, ist ihr Abschlussfilm. Seitdem ist sie als freie Regisseurin und Drehbuchautorin tätig.