Die Farbe der Bäume
Angesichts lodernder Waldbrände schließen zwei Frauen eine unerwartete Freundschaft, als sie den Vernachlässigten zu Hilfe eilen müssen.
Länge: 25 Minuten
Genre: Drama
Es ist Sommer und die Vororte der griechischen Metropole Thessaloniki sind von Waldbränden bedroht. Kalliopi hetzt durch ihren Alltag in der Stadt, in ständiger Sorge um ihre Mutter, die pflegebedürftig ist und im Grünen wohnt. Nachdem Kalliopi im Sprachunterricht in der Französin Mariam eine unerwartete Verbündete findet, erreicht sie die Nachricht, dass die Wohngegend ihrer Mutter evakuiert wird. Die beiden Frauen müssen Loyalität beweisen und gemeinsam ins Feuer fahren, um Kalliopis Mutter in Sicherheit zu bringen.
Regiekommentar
Zu oft verschwinden wir im Alltag. Zwischen Arbeitsstress, Zukunftsängsten, Konflikten, die man nicht eingehen möchte, entsteht täglich ein Verrat des Selbst und der Umwelt. Jeden Tag mache ich nicht, was ich machen würde. Ich werde leise, unsichtbar und verschwinde in der Landschaft. Der große Wald schluckt mich, bis ich wie ein Chamäleon die Farbe der Bäume annehme. Unsichtbar und doch da. Das ist das Entscheidende, denn wenn der Wald brennt, wie jedes Jahr in Griechenland, muss man sich von den Bäumen unterscheiden, um nicht zu sterben. Der Film geht der Frage nach, wie Frauen mit Unsichtbarkeit umgehen können. Wenn diese Unsichtbarkeit strukturell wird und jede nur für sich kämpft, gibt es die Gefahr, nicht mehr fliehen zu können.
Datum: am 16.06.23 um 20:00 Uhr
Location: Open-Air Kino St. Ingbert
Stabliste
Regie: Marina Dumont-Anastassiadou
Produktion: Maximilian Köhler, Norwén Bodner
Cast: Myriam Artzanidou, Julie Hega
Drehbuch: Linda Kokkores
Bildgestaltung: Jan Wittkopp
Szenenbild: Susanne Brendel
Sounddesign: Daniel Kling, Marc Lehnert
Maske: Anastasia Boukli
Kostüm: Marie Rebscher
Edit: Revan Sarikaya
Musik: Benjamin Junghans
Biographie
Marina Dumont-Anastassiadou (*1993 in Strasbourg) studiert derzeit Regie im 4. Jahr an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Marina ist zwischen Frankreich, Griechenland und der Türkei aufgewachsen. Nach ihrem Abitur studierte sie in einer Classe Préparatoire littéraire in Paris und wurde 2014 an der Ecole Normale Supérieure de la rue d’Ulm (Paris) angenommen. 2016 hat sie ihren Master in Kulturgeschichte an der Sorbonne abgeschlossen. Währenddessen hat sie mehrere Erfahrungen als Regisseurin, Regieassistentin, Beleuchterin und Theaterpädagogin gesammelt. Ihre letzten Arbeiten bewegen sich zwischen Film, Videoinstallation, Perfomance und Theater. Ihr erster Kurzfilm The Tomatoes of Thessaloniki feierte beim 36. Unabhängigen Filmfestival in Osnabrück Premiere. Marina Dumont-Anastassiadou arbeitet als Regisseurin, Dramaturgin und Schauspielerin.