Die Menschliche Seifenblase
Ein Greis hat sein Alter abgelegt und zieht es vor, in einer Welt zu Leben, in der es keine Unterschiede mehr zwischen Seifenblasen und Menschen gibt.
Länge: 17 Minuten
Genre: Dokumentarfilm/Experimentalfilm
Während in der Großstadt über ihm die meisten Menschen noch schlafen, finden im einfachsten Theater der Welt, einem Keller irgendwo in Berlin, Proben für eine neue Art von Vorstellung statt.
Dort steht Piotr, geboren als Sohn einer polnischen Oberschicht-Familie, gemacht als revolutionärer Student der 60er Jahre, gereift auf Weltreisen, nur mit einem Koffer voller Puppen und denkt nach. Über die Welt, Seifenblasen und das Finanzamt.
Als langsam die Musik einsetzt, sind seine Gedanken erst einmal zu Ende gedacht. Er begrüßt das Publikum nimmt sie mit auf eine psychedelische Expedition.
Regiekommentar
Der Protagonist des Films lebt im selben Kiez, in dem ich aufgewachsen bin. Er prägte meine Kindheit durch riesige Puppen, mit denen er ab und zu durch die Straßen wanderte. Eine Jugend später, als ich mich schon fast nicht mehr daran erinnerte, beobachtete ich ihn wieder einmal zufällig auf der Straße. Er stand dort und machte gemeinsam mit ein paar Kindern riesige Seifenblasen – während aus einer kleinen Drehorgel, die er um den Hals trug, eine Operette tönte.
Die Menschliche Seifenblase ist ein Versuch, die Magie und Verspieltheit seines Lebensentwurfs einzufangen, und ein Plädoyer dafür, den Stereotyp der alten, missmutigen Menschen aufzubrechen.
Datum: am 16.06.23 um 11:00 Uhr
Location: Kinowerkstatt St. Ingbert
Stabliste
Regie: Nils Woitschach
Musik: Finn Kraft
Biographie
Nils Woitschach ist 2002 geboren und lebt in Berlin. Er studiert an der Universität der Künste und seit Kurzem Regie an der Filmarche. Daneben arbeitet er im Dokumentarfilm-Bereich und sucht die Welt nach interessanten Geschichten ab.
Sein erster Dokumentarkurzfilm “Land Unter” erschien 2022 und lief auf dem Bundesfestival junger Film so wie an anderen Orten international.
Er nutzt die Medien Film und Fotografie, um in seiner Umgebung auf Spurensuche zu gehen und zu dokumentieren, was ist.