Die Zweitbesetzung
Eine Schauspielerin wird engagiert um den Regisseur zu verkörpern und dreht dadurch klassische Machverhältnisse im Laufe des Films auf den Kopf.
Länge: 14 Minuten
Genre: Experimentalfilm
Im Zentrum der Arbeit steht die enge Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Lola Mercedes Wittstamm, die den Auftrag hat, den Regisseur vor der Kamera zu verkörpern. Im Film stellt sie als Zeno Gries ebendiese Arbeit vor, die gerade im Entstehen begriffen ist. Durch die Rollen Schauspielerin — Regisseur, deren Machtverhältnis ständig wechselt, zeigen sich die thematischen Schwerpunkte wie Repräsentation und Identität, Original versus Adaption. Da Lolas Aufgabe als Schauspielerin aber darin besteht, Zeno Gries zu sein, bleibt auch unklar, ob sie nicht eigentlich Regisseurin dieses Films ist.
Alle Teammitglieder der Produktion sind nicht nur aufgrund ihrer technischen Expertise gewählt worden, sondern auch anhand ihres Vermögens Performer:innen zu sein, da sie die Freiheit hatten, in den künstlerischen Prozess einzugreifen. So entstand der größte Teil des Films performativ im Moment je nach Beteiligung des Teams. Die Aufgabe des Regisseurs am Set bestand vor allem darin, eine Atmosphäre zur Selbstbeteiligung zu schaffen, seine Macht sukzessiv abzugeben und keinem vorgefertigten Script zu folgen.
Regiekommentar
Alle Teammitglieder der Produktion sind nicht nur aufgrund ihrer technischen Expertise gewählt worden, sondern auch anhand ihres Vermögens Performer:innen zu sein, da sie die Freiheit hatten, in den künstlerischen Prozess einzugreifen. So entstand der größte Teil des Films performativ im Moment je nach Beteiligung des Teams. Die Aufgabe des Regisseurs am Set bestand vor allem darin, eine Atmosphäre zur Selbstbeteiligung zu schaffen, seine Macht sukzessiv abzugeben und keinem vorgefertigten Script zu folgen.
Datum: am 08.06.24 um 13:00 Uhr
Location: Regina Kino St. Ingbert
Stabliste
Regie: Zeno Gries
Produktion: Zeno Gries
Cast: Lola Wittstamm
Sounddesign: Jochen Jezussek
Editing: Zeno Gries
Biographie
Zeno Gries wurde 1993 in Berlin geboren. 2013 nahm er sein Studium der Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig auf. Von 2015 bis 2020 studierte er bei Clemens von Wedemeyer in der Klasse Expanded Cinema. Im Anschluss war er bis 2023 Teil der Graduiertenschule für Bewegtbild an der Kunsthochschule Kassel.
Zeno Gries arbeitet bevorzugt ergebnisoffen und gibt bewusst die Kontrolle über bestimmte Aspekte des kreativen Prozesses ab. Diese Methodik führt ihn häufig zur Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Schauspielern und anderen Künstler:innen aus verschiedenen Disziplinen. Durch den performativen Verzicht auf Macht und Kontrolle in seinen Produktionen stellt Zeno Gries den traditionellen patriarchalischen Ansatz in der Regie- und Kunstpraxis in Frage.