Heimspiel
Für den Braunkohleabbau werden Dörfer abgerissen und umgesiedelt. Wie erlebt eine Dorfgemeinschaft die Spielchen von RWE?
Länge: 29 Minuten
Genre: Dokumentarfilm
Tag und Nacht arbeiten sie mit SciFi-schriller Akustik daran, die Schauplätze deiner Erinnerungen zu zerstören. Buddeln ein Loch, das anwächst, um dein Kinderzimmer, deinen Lieblingsbaum und das Grab deines Vaters zu verschlingen. RWE wird zu den bösen Männern von Momo. Das Braunkohleloch vor dem Gartentor zu Mordor. Doch dann heißt es: Der Konzern verschont das Nachbardorf. Plötzlich wird jeder im Dorf zum Verbündeten oder Feind. Hier geht es um Nachbarschaften, Neid und natürlich um Geld.
Regiekommentar
Neben der ökologischen Sicht auf die Geschehnisse der Braunkohleabbaggerung interessiert mich besonders der Mikrokosmos „Dorf“, der durch das Damoklesschwert „RWE“ aus der Idylle gerissen wird. Der Konzern tritt in den Hintergrund und wird sowohl in den Dörfern als auch im Film als die diffuse, große Gefahr empfunden und behandelt. Besonders treffend empfand ich den Vergleich eines jungen Mädchens: „RWE ist der graue Mann aus Momo“.
Datum: am 03.06.22 um 15:00 Uhr
Location: Neues Regina St. Ingbert
Stabliste
Regie: Julia Groteclaes
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg, Julia Groteclaes
Bildgestaltung: Sina Diehl
Edit: Elias Engelhardt
Musik: Marius Bohnhardt
Jemand, der immer an euch geglaubt hat: Florian Kohler – Setrunner, Kinderbespaßer, Brötchenschmierer
Biographie
Julia Groteclaes (*1995) studierte Architektur in Münster und Moratuwa, Sri Lanka, und führte ihre Ausbildung an der Filmakademie Baden-Württemberg fort. Neben theoretischen Arbeiten über Architektur und Soziologie verarbeitet sie in ihren Dokumentarfilmen Themen, die den Menschen in seinem gesellschaftlichen und emotionalen Kontext zeigen. Ihr Ziel, durch Ästhetik und Konzept abstrakte und gefühlte Räume zu erzählen, begleitet sie bei ihren Projekten.