Mis niños de madera (Meine Kinder aus Holz)
Paco fährt täglich drei Stunden nach Mexico-City, um handgemachte Pinocchios zu verkaufen. Ob sich die Familie die Exkursion des Sohnes Chris wird leisten können, bleibt dennoch unsicher.
Länge: 25 Minuten
Genre: Dokumentarfilm
In Mexiko arbeitet jeder zweite Mensch im informellen Sektor. Paco ist einer von Ihnen. Seine selbstgebauten Pinoccio Holzfiguren versucht er täglich an reiche Mexikaner*innen und Tourist*innen zu verkaufen, um seinen Sohn Chris an dessen Träume glauben zu lassen.
Regiekommentar
Mexico City ist ein großes, buntes, faszinierendes Molloch. Als wir, überwältigt von den vielen Eindrücken und der Brutalität der sichtbaren Schere zwischen Arm und Reich auf einer Bank saßen, kam plötzlich Paco auf uns zu und bat uns seine Pinoccio -Figuren an.
Wir trafen ihn immer wieder, und befreundeten uns. Seine ganze Familie lebt von diesen Pinocchiofiguren. Paco kann damit mehr Geld verdienen, als mit einer offiziellen Arbeit. Die Unsicherheit und die langen Arbeitszeiten nimmt er dafür in Kauf. Eine Berechtigung zum Herstellen der Walt Disney-Figuren hat er nicht. Wir fanden einen Vater, der Kinder aus Holz herstellt, um sein eigenes Kind durchzubringen. Diese Metapher der bedingungslosen Liebe und der Doppelbödigkeit der Figur des Pinocchios, eine Figur der Lüge, hat uns sehr berührt.
Datum: am 07.06.24 um 16:00 Uhr
Location: Kinowerkstatt St. Ingbert
Stabliste
Regie: Lara Milena Brose, Kilian Armando Friedrich
Produktion: Emiliano Lizzaraga, Franciso de Paula
Cast: Paco Alvarez Martinez, Yvonne Alvarez Martinez, Chris Alvarez Martinez
Drehbuch: Kilian Armano Friedrich, Lara Milena Brose
Bildgestaltung: Kilian Armando Friedrich
Editing: Maria Besora, Paulina Quiroz Navarro, Kilian Armando Friedrich, Lara Milena Brose
Ein Mensch, der immer an euch geglaubt hat: Ana Zamboni, Christine Haupt
Biographie
Kilian Armando Friedrich wächst im Saarland an der französischen Grenze auf. Er studiert szenische Künste und Filmregie mit Schwerpunkt Dokumentarfilm in Hildesheim, Madrid, München und Mexiko-City. 2022 wurde er mit dem Nachwuchsfilmpreis der Stadt München ausgezeichnet. Sein letzter Kurzfilm, ,,Überleben“ war für einen Kurzdokumentarfilm-Oscar 2023 qualifiziert. Sein erster Langfilm Atomnomaden feierte Weltpremiere auf der 73. Berlinale und erhielt den deutschen Kurzfilmpreis in der Kategorie mittellanger Film sowie zahlreiche internationale Preise. Zurzeit arbeitet er am Abschlussfilm und engagiert sich für pädagogische Filmarbeit.
Lara Milena Brose studierte Philosophie und Theaterdramaturgie und studiert seit 2018 Dokumentarfilmregie. Sie dreht viel im Ausland, unter anderem in Nicaragua, Mexiko, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien. Ihr letzter Dokumentarfilm Survive (Co-Regie Kilian Armando Friedrich) qualifizierte sich für einen Kurzdokumentarfilm-Oscar. Im Jahr 2022 wurde sie mit dem Nachwuchsfilmpreis der Stadt München ausgezeichnet. Lara ist Mitbegründerin von AK49, einem politisch-künstlerischen Kollektiv, das sich u.a. mit feministischen Perspektiven auf Krieg beschäftigt. Ihr erster abendfüllender Film „Echoes from Borderland“ gewann den Max Ophüls Preis 2024 für den besten Dokumentarfilm.
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