So romantisch, ein Penner zu sein

Die Ausweglosigkeit und Romantisierung von Obdachlosigkeit wird in einen harten Kontrast zu einer scheiternden Beziehung gesetzt.

Länge: 4 Minuten
Genre: Drama/Musikvideo/Gesellschaftssatire

Yes

Ein Paar, das sich zerfleischen will und mühevoll um Beherrschung ringt. Ein Obdachloser, der selbstbestimmt leben und sterben möchte. So romantisch, ein Penner zu sein ist ein brutaler und gebrochener Song mit einem kleinen Schuss Humor – das Musikvideo von Alina Rehhahn und Paul Sies setzt der Ausweglosigkeit der Obdachlosigkeit (und der Romantisierung dieser Lebensverhältnisse) den radikalen Gegenentwurf einer wunderschön gescheiterten, gut situierten Ehe entgegen. Doch die Altbauküche im Szenebezirk wird hier zum goldenen Käfig, zum Schauplatz allzu gut versteckter Aggressionen und somit ebenfalls zur ausweglosen Falle. Plötzlich geht es um Fragen nach dem Glück, um Dankbarkeit und die Tücken der Gewohnheit.

Regiekommentar

von Alina Rehhahn:
Schon bei einem früheren Projekt von Paul und mir war unsere Zusammenarbeit geleitet von der Faszination dafür, etwas herzustellen, das nur Bild und Musik vereint schaffen können – einen Zwischenraum, der Platz lässt für Interpretationen. In diesem Musikvideo lassen wir beide Ebenen noch offensiver aufeinandertreffen, um den Raum für Assoziationen nochmals zu erweitern.
Indem wir zwei sehr unterschiedliche Schicksale kombinieren, öffnet sich ein provokanter Grenzbereich, der zum Nachdenken anregen soll.

Pressematerial
Bildnachweis Filmstills:
Bildnachweis Regiefoto:
Die Bilder und Texte dürfen im Rahmen der Berichterstattung über das Festival kostenfrei verwendet werden.
Der Musikvideowettbewerb

Datum: am 03.06.22 um 22:00 Uhr
Location: Open-Air Kino St. Ingbert


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Stabliste

Regie: Alina Rehhahn, Paul Sies
Produktion: Alina Rehhahn, Paul Sies
Cast: Nicoline Schubert, Jonas Fürstenau
Drehbuch: Alina Rehhahn, Lena Krenz, Paul Sies
Bildgestaltung: Lena Krenz
Szenenbild: Ariane Königshof
Sounddesign: Robert Spencer
Maske: Ariane Königshof
Kostüm: Ariane Königshof
Edit: Alina Rehhahn
Musik: Paul Sies
Jemand, der immer an euch geglaubt hat: Amelie Kriss-Heinrich, die monatelange Selbstzerfleischung und unermüdliches Neu-Schneiden mitgetragen und aufgefangen hat!

Was ich anderen Filmschaffenden gerne mitgeben würde:


von Alina Rehhahn:
Film nicht nur als ein Medium zu betrachten, in dem Bild und Ton linear zueinander verlaufen müssen. Das zumindest ist es, was wir in dieser gemeinsamen Arbeit herausgefunden haben – welche Ebenen sich eröffnen können, wenn wir beginnen zu experimentieren und nicht alles im Vorhinein zu planen.
Und: Solange ihr Filme machen könnt, für die ihr euch begeistert, tut es mit Menschen, die euch begeistern. Wir hatten eine kleine, feine Vorproduktionsphase, die uns als vierköpfiges Kernteam einfach sehr viel Spaß gebracht hat. Nicht zuletzt war es unser Teamspirit, der uns antrieb, als wir an einem heißen Drehtag im Hochsommer eine gigantische Monstera in den 5. Stock eines Berliner Altbaus schleppten. Nein, es gab keinen Fahrstuhl.

Biographie

Alina Rehhahn wurde 2000 geboren und wuchs in Merseburg auf. Ihre Liebe zum Bewegtbild entdeckte sie als Jugendliche und während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres am Neuen Theater Halle (Saale). Derzeit studiert sie Digitale Medienkultur an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und sammelt nebenbei immer wieder praktische Erfahrungen in den Bereichen Theater, Film, Festival und Digital. Sie liebt das Schreiben, Konzipieren und Visualisieren. Bei eigenen Arbeiten übernimmt sie am liebsten die Stoffentwicklung, die Regie und das Editieren.
Paul Sies (*1994) ist ein deutscher Schauspieler und Musiker. Seit Abschluss seines Schauspielstudiums an der HMT Leipzig 2019 ist er Ensemblemitglied des Potsdamer Hans Otto Theaters. Seit 2018 produziert er eigene Alben und kollaboriert für seine ungewöhnlichen Musikvideos mit unterschiedlichsten Regisseur*innen. Mit seinen Arbeiten war Paul Sies im letzten Jahr auf verschiedensten Kurzfilmfestivals eingeladen und konnte beim „jung und abgedreht“-Festival den zweiten Platz in der Kategorie Musikvideo für sich und sein Team gewinnen.

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Altersfreigabe: ab 0 Jahren
Triggerwarnung: keine

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